Entenbergflieger“ im Zillertal

Vereinsausflug der Drachen – und Gleitschirmflieger Bad Laasphe e. V.

in der Zeit vom   23. bis 26. Mai  2008     Ferienhotel Aussicht ****Finkenberg

von Pressewart,  Walter Lauber

Planung ist alles !

Ein mehrheitlichen Votum in der Jahreshauptversammlung gab es für den Vorschlag von Frank Weiß, auch im Jahre 2oo8 wieder eine Vereinsfahrt zu starten. Er schlug als Ziel, das Zillertal im schönen Tirol vor und erklärte sich auch gleich bereit, die Planung und Buchung zu übernehmen.

Es ist gut, wenn man solche Initiatoren in den Vereinsreihen hat.

Bei der Terminwahl einigte man sich auf das Fronleichnams – Wochenende, in der vorletzten Maiwoche.

Eine Zeit, in der im allgemeinen doch recht schönes Wetter zu erwarten ist.

Von den einundzwanzig Anmeldungen blieben termin- und krankheits- bedingt, am Ende fünfzehn übrig, natürlich mit den Fliegerfrauen. Freuten sich alle natürlich, genau wie ich selber, schon lange auf die Fahrt, so wurde in den ersten Maiwochen die Vorfreude doch ein wenig getrübt. Die Wetter- aussichten wurden mit dem Näherrücken des Termins immer schlechter. Ich selber habe schon ab dem vorherigen Wochenende alle Wettervorhersagen für den gesamten Alpenraum von den verschiedensten Stationen und vor allem von und für die umliegenden Flughäfen im Internet beobachtet. Mit jedem fortschreitenden Tag wurden die Aussichten auf schönes, oder auch halbwegs taugliches Flugwetter immer schlechter. Bis zum letzten Tag vor der Abreise gab es von den Flughäfen Innsbruck, Salzburg, Memmingen, und Bozen die Voraussage, dass es an allen Tagen regnen sollte. Die einzige Ausnahme machte St. Gallen, die für das Wochenende Sonne mit Wolken meldeten. Da blieb also nur die Chance, vielleicht in das westlichste Tirol zu fahren, um den Gleitschirm möglicherweise doch einmal auspacken zu können.

Für den Ernstfall hatte ich schon alle Informationen über Sehenswürdig- keiten im Zillertal und vor allem in Innsbruck, im Internet studiert und ausgedruckt. Denn für die Regentage musste doch eine brauchbare Alter- native herbei. Nur im Glas – Bier – Geschäft hängen, oder im Bett liegen, das sollte es doch nicht sein.

( Das soll nicht heißen, dass beide Beschäftigungen generell verwerflich sind )

Innerlich hatte ich mich natürlich schon auf die aufgezeigten Alternativen eingestellt. Und da war ich sicher nicht alleine. Bei den trüben Aussichten, da helfen auch Sprüche: „Wird schon werden...“ nicht. Alleine die Polka, „Jeder Tag bringt neue Hoffnung...“, gepaart mit einem gesunden Gottvertrauen konnten hier nur noch weiterhelfen.

 

Und wie kam es ? ( Tag 1 )

Ernst, Hermann und ich hatten uns verabredet, dass wir schon am Mittwoch anreisen, damit der erste Tag nicht gleich so stressig wird. Es war ja auch zu vermuten, dass viele das verlängerte Wochenende für einen Kurzurlaub nutzen, so dass die Autobahnen ab Mittwochmittag dann ziemlich zu sind. Also machen wir und rechtzeitig auf den Weg. Unterwegs erfahre ich von Hermann, dass er schon um ein halbacht gestartet ist.

Holzkirchen  von der A8 abfahren und dann über die Landstraße Richtung Tegernsee, Achensee weiter. Da werden Erinnerungen wach, an eine Fahrt nach Kreuth, bei der der Wallberg nicht einmal frei war. Heuer sieht er genau so aus. Auch am Achensee ist eine regnerische Stimmung. Still ruht der See. Nicht einmal ein Boot bewegt sich. Und der Rofan, wenn man nicht wüsste wo er ist, könnte man meinen es gibt ihn gar nicht.

Als wir allerdings in das schöne Zillertal einfahren, entdecken wir bei Schwendau, an einer etwas in das Tal hinein ragenden Felskante gleich sechs Gleitschirmflieger unter einer, bis auf etwa 12oo m ü. NN abgesun- kenen Schichtbewölkung. Es geht nicht gut, aber es geht. Erste Hoffnung stellt sich bei mir ein.

Bis Mayrhofen war ich schon einmal im Zillertal, aber da ging auch da-mals mit Fliegen nichts. Nun weiter den Berg hinauf nach Finkenberg. Rechts und links an der Straße jede Menge schöne Häuser und Hotels. Da muss doch auch unser Haus dabei sein. Noch eine Kehre und noch eine und da sind wir plötzlich schon aus dem Dorf heraus. Als ich noch nach einer Wendemöglichkeit suche, blinkt plötzlich ein silberfarbener Mercedes hinter mir. Es ist Hermann, der mich mit dem Worten empfängt:

Wu wädde da hie, meie Navi häd gesat, däss mer do onne scho nie murre.“

Wir machen das, was Hermanns Navi möchte und kommen an unserem Hotel, das mitten im Tal auf einem hohen bewaldeten Felsen steht an.

Freundlich werden wir vom Chef des Hauses empfangen und checken ganz unproblematisch ein. Cheftochter Nina, ein nettes Mädel kommt dazu Und duzt uns auch gleich. Uns soll es recht sein. Als wir dem Herrn Kröll erzählen, wo wir herkommen, sagt er  uns, dass er in Friedensdorf und auch in Biedenkopf schon gewesen sei, also unsere Gegend schon a bissel kennt.

Bei Nina bestellen wir als erstes mal ein Gläschen ( halber Liter ) Bier, welches wir uns vor dem Haus auf der Bank munden lassen.

Inzwischen erreicht uns die Nachricht, dass Manfred Donges und seine Frau, wegen einer Erkrankung nicht kommen können.

Plötzlich trudeln auch Hilde und Ernst in ihrem retzerure Benz – Mercedes ein. Als letztes Paar fahren Helmut und Susanne vor. Das Dach ihres Cabriolets ist natürlich zu. Unerwartet taucht auch noch Thomas Bauer auf. Für ihn ist noch immer Arbeitstag. Da noch Zeit ist, fahren wir Männer noch einmal los, um die Landeplätze in Finkemberg, Mayrhofen und Schwendau zu besichtigen. So weit alle in Ordnung, nur in Finkenberg, in der Nähe und unter dem Seil der Bergbahn, da möchte keiner von uns einlanden.

Nach dem Abendessen lassen wir uns das Zillertaler noch ein wenig schmecken. Die letzten gehen zu Bett, als sie Ballak nach dem verlorenen Champions Liga Spiel haben bitterlich weinen sehen.

 

So ging es weiter..  ( Tag 2 )

Gut geschlafen und hoffnungsvoll nehmen wir unser Frühstück ein. Noch ist das Tal voller Nebel, nur hier und da schaut mal eine Bergspitze heraus. Das lässt hoffen.

Mittlerweile läuft der Rest der Truppe ein. Peter und Karin, und Larry, Jürgen, Frank und Daggi.

Der Himmel klart langsam auf.

Was uns Frank verschwiegen hat, ist die Tatsache, dass er für 11.oo Uhr noch eine Prozession „bestellt“ hat. Sie kündigt sich mit Böllerschüssen an und kommt pünktlich, angeführt von der Schützenkompanie, gefolgt von der Blaskapelle, die für Gleichschritt mit Trommelwirbel sorgt, gefolgt von dem Pastor, unter dem „Himmel“ mit den Messdienern, Präspiterium und dem Kirchenchor. Danach die lange Schlange der Christlichen Gemeinde.

Das Kommando des Schützenoberst stellt alle in Reih und Glied. Nach einem Choral der Musikanten folgen Gebete und Predigt des Pastors, der von der Speisung der fünftausend spricht. Die Gewehrschüsse der Schützen- Kompanie lassen Jürgen seinem Film verwackeln, so laut schallt es über den Hof. Insgesamt aber ein sehr schönes und eindrucksvolles Bild, was sich uns, vor dem schön geschmückten Altar bietet.

Sind wir ehrlich. Es ist schon ein besonderes Erlebnis einmal haunah mit dabei zu sein.

Einmal mit zu erleben wie im Alpenraum gelebtes Christentum vollzogen wird. Wie Sitten und Gebräuche, Vereinsleben und auch das tägliche Leben in keinster Weise außen vor bleiben. Gut so !

Inge ,Hilde und Hanne entscheiden sich für eine kleine Wanderung nach Mayrhofen, um sich Dorf und Schaufenster anzusehen. Daggi und Karin vertrauen sich Larry an, um öffentliche Häuser zu testen.

Susanne kommt nicht los von ihrer Malerei und kreiert einen bunten Schmetterling.

Wir Flieger fahren nach Schwendau, um zu sehen was geht.

Um die Mittagszeit öffnet sich die Wolkendecke über dem Tal.

An den Bergen bleibt die Basis bei ca. 1500 m. Mit fünf Euro sind wir dabei, bei der Fahrt mit den Taxi zum Perler- Hof. ( 1120 m ) Der Wind steht hier wechselnd, immer etwas von links kommend an.

Da ist Starten oft Glücksache, bei den vor uns liegenden Flugschülern.

Nach Helmut gehen wir alle raus, außer Hermann. Für den ist es nicht so ganz geheuer.

Na ja, er hat ja auch seinen Motor nicht mit dabei.

In mäßiger Thermik und ein wenig Talwind geht es in Flügen bis zu ein und ein halb Stunden, bis hinauf an die Basis, die bei ca. 1500m liegt. Eine Wolke, die ein paar Tropfen bringt, zwingt uns zur Landung. Ernst und ich unterschätzen den zunehmenden Talwind und kommen knapp vor der gemähten Wiese im hohen Gras herunter, also Außenlandung. Auch nicht so schlimm, nur etwas feuchter.

Nur zufriedene Gesichter, lassen das Landebier im „Sidan“ heute besonders gut schmecken.

Im Hotel hat man inzwischen für uns eine lange Tafel hergerichtet. So sitzen wir alle an einem Tisch.  Die Predigt der Pastors am Morgen veranlasst mich, diese biblische Geschichte einmal in Platt vorzutragen, so wie sie sich angeblich in Hesselbach abgespielt hat. Ob alle dies und auch weitere Gedichte in der hessischen Mundart verstanden haben bleibt zu hoffen.

Die Sitzung endet zeitig, denn alles geht recht früh in die Falle. Angeführt von Hermann und Inge.

 

Was kam danach ?  ( Tag 3 )

Nach Auflösung der Nebelschwaden, war der Penken, mit seinen 25oo m nicht frei. Eine hochliegende Wolkendecke ließ die Bergspitzen nicht sehen. Da braucht man Rat. Die Zillertaler Flugschule rät uns zum „Perler“, der frei ist , oder zum Melchboden, an der Zillertaler Höhenstrasse hochzufahren, die bestimmt frei wird. Letztem Rat folgen wir und fahren mit unserer bekanten Taxe hinauf. Wie ein gesengtes Sch.... fährt unser Fahrer, bei gleichzeitigem telefonieren die Traumstraße, mit ihren vielen Kehren hinauf.

Allerdings stehen wir mit dem Erreichen des Melchbodens, auf 2000 m, total in den Wolken.

Da ist zunächst an Fliegen noch gar nicht zu denken.

Nur langsam schwindet der aufsteigende Bodennebel und gibt ab und zu schon einmal einen kurzen verschwommenen Blick ins Tal frei.

In diese Wolken- oder Nebellöcher wollen wir hinein starten ?

Da sie allerdings den Blick zum Talboden langsam freigeben, starten wir gegen 11.45 Uhr der Reihe nach raus und sind erstaunt, dass hinter den am Berg hochziehenden Nebel, die Sicht vollkommen frei ist.

Der noch vollkommen bedeckte Himmel lässt in der halbstündigen Abgleit- zeit, nur ab und zu einmal einen kurzen Heber registrieren. Die Landung in Schwendau folgt.

Da die Bewölkung sichtbar lockerer wird, beschließen wir eine zweite Auffahrt zu riskieren. Ernst, Helmut, Jürgen und ich fahren wieder bis zum Melch- boden, der Rest der Truppe steigt beim Perler – Bauer schon aus.

Als wir oben ankommen höre ich plötzlich eine Frauenstimme rufen:

„Ach hie seii jo ach Achebbichä “. Als ich zur Berghütte gehe, sagt eine junge Frau: „Kennste mich net mie, mer seii vo Engelboch, mer wän doch bei Milläsch Willi of Goldene Hochzeit.“ Jetzt erkenne ich sie wieder.

Kurz noch unterhalten wir uns über das Gleitschirmfliegen, dann gehe ich zu den anderen zum Startplatz.

Mittlerweile wird die Wolkendecke lichter, so dass sich über dem Tal strahlend blauer Himmel einstellt. Helmut geht als erster raus, bald darauf Jürgen. Er findet als erster unter einer Wolke gute Thermik. Helmut hängt sich daran und kann Jürgen folgen. Gerne möchte ich es den beiden gleich tun, doch ein vor mir liegender Drachenflieger hindert mich daran. Es vergeht eine ganze Weile, die mir wie Stunden vorkommt. Plötzlich lässt er mich vor. Ich fliege an die Waldkante und merke, dass es hier geht. Doch immer wieder setzt die Thermik aus. Plötzlich habe ich 2043 m auf meinem Vario. Jetzt am Grat hochfliegen, dann komme ich zu Jürgen und Helmut, die bei 2500 m sind. Denkste, ich schaffe es nicht, es klappt nicht.

Trotzdem kann  ich unter strahlend blauem Himmel die wunderbare Kulisse der Zillertaler Alpen in vollen Zügen genießen. 

Es ist keine Wolke mehr über mir die noch zieht. Nach gut ein und einer halben Stunde lande ich ein.

Ernst ist schon vor mir dran. Doch Jürgen und Helmut machen die zwei Stunden voll.

Auch vom Perler – Bauer ist es ganz gut gegangen. Doch die große Höhe war von da nicht drin. Trotzdem sind alle zufrieden. Gemütlich sitzen wir noch lange bei „Sidan“ in der Sonne und lassen uns das Landebier schmecken. Auch die Engelbacher warten dort wohl schon auf uns. Hermanns Kommentar, auf die Frage ob wir denn ohne Frauen hier sind, der war schon stark.

Erst ein Bauer, der am Waldrand Gülle ausbringt, vertreibt uns von unserem schönen Platz.

Gut, dass wir unsere Frauen heute Larry anvertraut haben. Denn als wir in das Hotel kommen, sind die noch nicht zurück. Doch nach kurzer Zeit laufen sie ein. Mit ein paar Stückchen Käse, der verschiedensten Arten sollen wir wohl geködert werden. Aber nur mit Speck fängt man Mäuse.

Sie waren zunächst in Mayrhofen in der Erlebnissennerei. Elf Euro Eintritt.

Daher auch der Käse, denn den gab es als Probe dazu.

Die Zillertal – Schmalspurbahn ist ihnen wohl davon gefahren, also versuchen sie es weiter mit Minigolf. Dabei muss Inge wohl so intelligent in eine  in einer Bahn liegenden Röhren geguckt haben, dass Susanne sich am Abend noch kaum einkriegen kann.

Seiner Rolle als Haremswächter oder auch als Pascha wird Larry in jeder Weise gerecht.

Da fehlt es im am Abend auch nicht an markigen Sprüchen.

Nach dem Abendessen ist zunächst einmal Bilderschau angesagt. Hier bekommt zunächst jeder noch einmal seinen Start, bei den nicht ganz idealen Bedingungen vorgeführt. Gleiches gilt für die Landungen, insbe- sondere die von Ernst, der wie ein Taucher, total im hohen Gras verschwindet.

Nach zwei Runden Schnaps, die wir bei Kassenwart Franki heraus kitzeln müssen, ist alles wieder im Lot.

Alleine Hermann muss zeitig wohl seinen opa - lichen Pflichten nach- kommen. Wenn das die Enkel wüssten.

Die wären stolz auf ihren Opa. Dem großen Rest schmeckt der Zirbengeist noch bis fast Mitternacht.

 

Der Nächste kommt ganz schnell ! ( Tag 4 )

Hilde und Ernst erwarten ihre Tochter mit Mann. Hanne fährt mit Inge nach Berchtesgaden, um Christa und Fredl die Achenbacher Wasserlinsen zu bringen. Für die Flieger ist Föhn angesagt. Erste Altocumulus Lenticularis kann ich schon vom Bett aus am Himmel erkennen. Nach eingenommenem Frühstück sind derartige Anzeichen stark zurückgegangen und es breitet sich vermehrt eine Stratocumulus Bewölkung über uns aus. Nachdem wir unsere Cracks zur Flugschule geschickt haben um Rat einzuholen, be- schließen wir mit der Finkenberger Almbahn auf den Penken zu fahren. Dort wollen wir dann entscheiden was machbar ist.

Zunächst wundern wir uns darüber, wie viel Schnee hier oben noch liegt. Der Einfluss des Föhn ist am Alpenhauptkamm gut sichtbar und in unserer Höhe von 2100 m  in Intervallen spürbar.

Auch der Rest der Frauen ist mit hochgefahren.

Also erst einmal abwarten und auch schauen wie schön es hier oben im Hauptskigebiet des Zillertales ist.

Viele Hütten und  

Almen laden ein.

Blick ins Stillup – Tal 

Lanersbach mit Hintergrund

Thomas, Franki und ich beschließen ein Stück nach unten zu gehen, in der Hoffnung, dass der Wind weniger wird. Als über uns ein Tandemflieger erscheint starten wir umgehend. Was passiert mir ? Sofort nach dem Start merke ich, dass eine Beinschlaufe nicht zu ist.

Für die beiden anderen noch unverständlich, lande ich auf einem Schneefeld gleich wieder ein.

Wir nutzen nicht die Thermik, die an der Waldkante deutlich spürbar ist.

Hier lässt sich’s leben..     

Mit Feuerwehrhaus Mayrhofen

Ganz genüsslich gleiten wir in Richtung Mayrhofen hinunter und landen nach gut einer halben Sunde am Hotel Edenlehen ein. Gut sichtbar auf dem rechten Bild, neben einer Cumulus gleich eine Lenticularis.

Nicht vergessen haben Franki und ich, in der kleinen Kapelle am Land- eplatz, zum Dankgebet einzukehren.

Als wir gemütlich in der Sonne beim Bier sitzen, sagt die Wirtin zu Franki,

„Der is aber weiß.“

Worauf Franki antwortet,

„Ich heiße ja auch Weíß.“

Übrigens sind auch Helmut und Jürgen, als sie den Tandemflieger gesehen haben gestartet.

Da es schon recht „anspruchsvoll“ war, kommen aus sie schnell zur Landung.

Der Holländer, der die dortige Flugschule betreibt, kommt zu uns und rät uns, im weiteren Verlauf des Tages sinnvollerweise das Fliegen einzustellen. Er empfiehlt uns, in den nahen Ort Ginzling zu fahren und von da zur Tristenbach – Alm zu laufen. Diesen Vorschlag finden wir gut. Schnell die anderen anrufen, die inzwischen mit der Bahn wieder nach unten gekommen sind und dann mit fünf Mann in der BMW – Cabrio von Helmut. Wie die Fürsten fahren wir in Richtung Ginzling. Vor dem drei km langen Tunnel treffen wir uns mit den anderen.

Ginzling ein kleiner Ort im unteren Zemmgrund, malerisch aber abgelegen von den Hauptorten des Zillertales.

Von hier geht es in einer gemütlichen Wanderung durch den von steilen Felsen eingerahmten Floitengrund, langsam aber stetig bergauf, auf einer befestigten Straße in Richtung Tristenbachalm.

Vorbei an bizarren Felskanten und mehreren von links und rechts herab- stürzenden Wasserfällen. Nachdem immer wieder Straßenlampen an den Bäumen befestigt sind, stellt sich uns die Frage: „Wofür hängen hier, in einem so abgeschiedenen Tal Laternen.“  Erst an der Alm erhalten wir eine Antwort.

Hier rodelt man im Winter abends mit dem Schlitten bis nach Ginzling hinunter.

Nach knapp einer Stunde ist es geschafft.

Im strahlenden Sonnenschein sitzen wir vor der Hütte, die noch mehr als urig eingerichtet ist.

Immer wieder zieht es unseren Blick talaufwärts zu den Schneefeldern am „Großen Löffler“, dazu ein Wolkenspiel, welches uns schon phantastisch vor kommt. Plötzlich fällt uns ein, dass wir Larry vergessen haben.

Doch nach einem Anruf läuft er in kürzester Zeit ein.

Nach gemütlicher und stärkender Rast, machen wir uns langsam auf den Rückweg. Während Larry den Thomas im Auto mitnimmt, der schon heute die Heimreise antreten will, geht die Fußtruppe langsam den alten Weg durch die Viehweiden hinunter in Richtung Talausgang.

Vorbei an zwar keinen Milka – Kühen, schauen wir noch kurz bei einem Senner in den Stall, der Jürgen ein Glas kuhwarme Milch probieren lässt. Haben am Wasserfall Karin und Jürgen den Weg durch das Wasser ge- nommen, das nur knöchelhoch war, so steht die Querung des Hauptbaches noch an. Gleich mehrere Fotographen warten schon am rettenden Ufer, wer denn nun wirklich ins Wasser fällt.

Doch alle kommen mit guten Ratschlägen, trockenen Fußes hinüber.

Ein kurzer Abstecher führt uns noch im Haupttal aufwärts in Richtung „Schlegeisspeicher“ , eine Talsperre mit einer Staumauer von 131 m Höhe, gelegen Zwischen Berliner – und Olperer Hütte.

Trotz zäher Verhandlungen will uns der Schrankenwärter nur gegen 10,- Euro passieren lassen.

Dies scheint uns zu teuer und die Wartezeit bis 19.00 Uhr zu lang.

Also treten wir ohne das gewaltige Bauwerk gesehen zu haben die Rückreise an. Es entgeht uns jedoch nicht, dass an einigen Felsen, die sich mitten im Bachbett bis zu dreißig Metern erheben, eine ganze Menge Kletterer in den Seilen hängt.

Zufrieden aber doch etwas schwermütig ist die Stimmung in der abendlich- en Runde. Sicher denkt der eine oder andere auch schon an die Heimreise am nächsten Morgen. Die Alten, wie Hermann und Inge, Helmut und Susanne, Hilde und Ernst und auch Larry und Jürgen gehen zeitig in die Pove. Nur die Härtesten, Daggi, Franki, Karin, Peter, Hanne und ich lassen uns den Zirbengeist noch bis 1.00 Uhr an der Theke schmecken.

Nachdem wir festgestellt haben, dass unsere Nina (Cheftochter) ihr Diplom als Hotelfach-frau absolviert hat, ist auch sie bereit uns eine Runde ZG zu spendieren. Diese nehmen wir gerne mit Dank an.

 

Nach hause geht’s, - teilweise. (  Tag 5 )

Abreise ist nach dem Frühstück für Larry und Jürgen, Daggi und Franki, Helmut und Susanne sowie Peter und Karin angesagt. So ist das eben, wenn man Montag früh wieder auf Schicht muss.

Nur die Rentner und Fast – Rentner können noch bleiben.

Zunächst fahren wir einmal zur Flugschule in Mayrhofen, die uns aber vom Fliegen abrät. 

Trotzdem fahren wir ein Stück weg vom Hauptkamm nach Fügen, um es hier zu probieren.

An der Talstation der Bergbahn läst mich ein Musikant, der in dem Hotel nebenan musizieren will, auf seiner Teufelsgeige spielen.  Seinen Gamsbarthut darf ich dabei natürlich auch aufsetzen.

Und er staunt nicht schlecht, wie ich sein Instrument beherrsche. Da macht er mit der Kapper gleich mit.

Die noch geschlossene Wolkendecke macht uns Mut. Ohne die nicht höhen- taugliche Hilde sind wir mit der Bergbahn um 11.00 Uhr auf dem Spieljoch  mit der Höhe 2150 m. Inzwischen sehen wir auf halber Höhe schon zwei Paragleiter starten. Na also, es geht scheinbar doch. Mit dem fast plötzlichen Verschwinden der Wolkendecke und dem nachlassenden Talwind wird es Zeit. Unverzüglich starten wir gleich neben der Bergstation. Auch hier noch reichlich Schnee. Ohne die thermischen Ablösungen zu nutzen fliegen wir über das Tal, der schwindenden Wolkendecke nach und landen nach einer halben Stunde gleich unterhalb der Talstation, mitten im Ort ein.

Auf Inge und Hanne müssen wir allerdings bis halb zwei Uhr warten, da die Bahn Mittagspause macht.

Die Trinkpause am Kohlerhof lässt keine Lange - weile aufkommen. Damit Fliegen ade.

Das Feuerwehrfest in Mayrhofen ist unser nächstes Ziel. Bei Essen und Trinken und einer zünftigen Tiroler Musi, lassen wir uns die Sonne auf den Pelz brennen.

Dabei sind Hermann und mir die Einblicke in den Aus – blick ( -schnitt ) unserer blonden Bedienung im Hotel,

auf die Dinger, die den uns umgebenden Dreitausendern angepasst sind, nicht entgangen

Da Inge darauf besteht, auch einmal an das Talende nach Hintertux zu fahren, müssen wir ihr diesen Wunsch auch erfüllen. Ein ganzes Stück ist es noch, der Weg von Finkenberg über Lanersbach, bis sich der Blick zum Gletscher, in das „ewige Eis“ uns bietet.

Hintertux, ein Ort für die Schönen und Reichen, das ist unser Eindruck. Wobei letzteres stimmen könnte.

Schaut man hinauf in die Berge, so stellt man fest, dass alle Lifte in Bewegung sind. Also Ski heil!

Noch wird fleißig gebaut, im Tal und oben, im „ewigen Eis“ ! ?

An der Tenne treffen wir eine Bikergruppe aus Köln und dem Sauerland, mit ihren tollen Maschinen. Ohne einzukehren verabschieden wir uns mit dem Talblick auf den Penken.

Für Inge müssen auf der Rückfahrt noch schöne runde weiße Steine gesammelt werden.

Da die „Aussicht“ – Familie noch auf eine Feier muss, sind wir pünktlich um 18.00 Uhr zur Stelle, um Essen zu fassen. Es eilt nicht, sagt uns allerdings der Chef, als wir fragen, ob wir uns weiter selber zapfen müssen. In gemütlicher Runde sprechen wir noch einmal über die Ereignisse der letzten Tage. Der gemeinsame Tenor ist, dass es eine vom fliegerischen und auch vom geselligen, ein paar schöne Tage waren.

Wir freuen und darüber, was Peter gesagt hat:

„Wenn ich gewusst hätte, wie schön so ein Vereinsausflug ist, wäre ich schon viel früher mit gefahren.“

Unter der musikalischen Begleitung mit der Mundharmonika von Ernst und mir, singen wir zur Freude des Chefs noch bis fast Mitternacht, wobei Hilde als Vorsägerin, dieser Rolle alle Ehre macht.

 

Zum letzten ...  ( Tag 6 )

Zufrieden, aber doch ein bischen traurig, ob dieser schönen und harmonisch verlaufenen Tage, müssen auch wir die Heimreise antreten. Der Abschied ist herzlich, man war mit uns zufrieden. Dies zu hören, freut uns.

Wir versich- ern, dass wir noch einmal wiederkommen, da es uns hier gut gefallen hat.

Nachdem wir noch reichlich Proviant in der Erlebnissennerei gefasst haben, steuern wir über Achensee, Tegernsee, München, Nürnberg und Würzburg die Heimat an.

Alle sind gesund und wohlbehalten zu hause angekommen, das macht das Erlebte erst richtig schön.

Ein ganz besonderer Dank gilt nochmals Frank, der als Initiator diese Fahrt geplant und gebucht hat.

 

Zur Erinnerung noch ein paar Bilder.

Tief blickte man vom Hotel auf Finkenberg hinunter – und nach Mayrhofen.

    Schöne Theke       

und sehr gut daran zu stehen, oder ?

Frauenpower total -   

nur, wer hat die größten Titten

 Immer gute Stimmung am „runden Tisch“ –     der hier rechteckig war.

Lange Gesichter,  

die gab es nur bei den Vierbeinern, 

mit Beatel – Frisur.

 Der Webmaster bedankt sich bei unserem Walter  für den " SCHÖNEN "  und " AUSFÜHRLICHEN "  Bericht.